Liberale diskutieren über Schuldenkrisen in Amerika und Europa

Trier. Die FDP Trier-Saarburg lud am 24.10.2012, gemeinsam mit der FDP Trier Stadt, zu einem volkswirtschaftlichen Fachvortrag zum Thema „Schuldenkrise“ in das Restaurant Postillion, Herzogenbuscher Straße 1-2, in Trier ein. Es referierten die Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität Trier (Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftspolitik) Univ.-Prof. Dr. Xenia Matschke und Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke, der seit 1977 Professor für Betriebswirtschaftslehre ist. Während sich der erste Vortrag mit dem Thema „Von der Währungsunion zur Fiskalunion zur Schuldenunion? – Das US-amerikanische Modell“ befasste, fügte der zweite Vortrag „Aktuelle Anmerkungen mit Blick auf die Euro-Währungskrise“ hinzu.

Der unmittelbare Zusammenhang der beiden Vorträge, verbunden mit der aktuellen Relevanz des Themas, ließ den fünfzig Zuhörern im prall gefüllten Tagungsraum die Möglichkeit, munter mitzudiskutieren.

 

Im Vortrag von Prof. Xenia Matschke wurde das amerikanische Modell en détail präsentiert. Dabei erläuterte die Dozentin zu Beginn die Währungsunion der Vereinigten Staaten und belegte anhand von aktuellen Zahlen, welche Staaten innerhalb der USA einen ausgeglichenen Haushalt aufweisen. Anhand von geschichtlichen Fakten zeigte sie Situationen auf, in denen verschuldete Staaten vom Bund aufgefangen wurden. Gleichzeitig stellte Frau Matschke klar, dass seit 1840 kein sogenannter Bail-out mehr stattgefunden hat, in welchem der Bund die Schulden eines Staates (oder mehrerer Staaten) übernommen hatte.  In der Folgezeit mussten mehrere Staaten der USA bankrottgehen (z.B. 1933 Arkansas während der Weltwirtschafskrise). Auf dem Papier haben heutzutage bis auf Vermont alle US‐Staaten Regeln für ein ausgeglichenes Budget. Die Regeln variieren allerdings von der Aussage, dass das geplante Budget ausgeglichen sein muss, bis hin zur Festschreibung, dass Schulden nicht in die nächste Rechnungsperiode übertragen werden dürfen. Matschke fügte hinzu, dass, je nach Ausgestaltung, die Schuldenbremse nur bedingt effektiv ist, aber dass die Schulden der US‐Bundesstaaten insgesamt vergleichsweise niedrig sind. Allgemein zog sie das Fazit, dass eine Fiskalunion ohne Schuldenunion grundsätzlich möglich ist, wie das US- Beispiel zeigt. Verglichen mit der EU hat der US-Bund jedoch ein viel größeres Budget zur Verfügung und weist, im Gegensatz zu Europa, eindeutige Zuständigkeiten auf.

Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke ergänzte den Vortrag anhand eigener Unterlagen über aktuelle Informationen zur gegenwärtigen europäischen Schuldenkrise. Dabei erklärte er von ESM über den EFSF bis hin zur Situation in Griechenland alle relevanten Aspekte der Krise in Europa. Die Anwesenden Zuhörer stellten eine Vielzahl an Fragen und diskutierten gemeinsam die europäischen Lösungsansätze.

 

Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke für 40 Jahre Mitgliedschaft in der FDP ausgezeichnet

Im Zuge der Veranstaltung zur Europäischen Schuldenkrise wurde Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke für seine vierzigjährige Mitgliedschaft bei den Liberalen ausgezeichnet. Der Kreisvorsitzende der FDP Trier-Saarburg, Claus Piedmont, überreichte dem langjährigen Mitglied im Anschluss an dessen Vortrag zur Europäischen Finanzkrise die silberne Theodor Heuss Medaille.

Claus Piedmont und Prof. Dr. Manfred Matschke mit der Urkunde zum Mitgliedschaftsjubiläum sowie der Theodor Heuss Medaille

Claus Piedmont und Prof. Dr. Manfred Matschke mit der Urkunde zum Mitgliedschaftsjubiläum sowie der Theodor Heuss Medaille

In der FDP ist Matschke seit dem 27.05.1972, also über 40 Jahre. Er hat 1986 für den Landtag in Niedersachsen sowie 1990 und 1994 für den Deutschen Bundestag kandidiert, ohne jede Ambitionen hauptberuflich Politiker zu werden, wie der Liberale immer wieder betonte. Zusätzlich hat er sowohl auf Landesebene als auch auf Bundesebene in Fachausschüssen (Wirtschaft, Bildung) mitgearbeitet. Hauptsächlich war er jedoch kommunalpolitisch aktiv, so als Ortsvorsitzender in Schwelm (NRW) und im Oberharz sowie als Mitglied in den Kreistagen des Ennepe-Ruhr-Kreises (NRW), des Landkreises Goslar (Niedersachsen), ferner in den Räten der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld (Niedersachsen), der Samtgemeinde Oberharz (Niedersachsen) sowie in der Bürgerschaft der Hansestadt Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), aus der er Ende November 2011 wegen des Wegzugs ins Ruwertal ausgeschieden ist.

Fachvortrag: „Von der Währungsunion zur Fiskalunion zur Schuldenunion? – Das US-amerikanische Modell“

Die FDP Trier-Saarburg lädt am 24.10.2012, um 19:00 Uhr gemeinsam mit der FDP Trier Stadt zu einem volkswirtschaftlichen Fachvortrag

zum Thema „Schuldenkrise“ in das Restaurant Postillion,

Herzogenbuscher Straße 1-2, in Trier ein.

 

Es referieren:

Univ.-Prof. Dr. Xenia Matschke, PhD, Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftspolitik, Universität Trier:

„Von der Währungsunion zur Fiskalunion zur Schuldenunion? – Das US-amerikanische Modell“

Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke, seit 1977 Professor für Betriebswirtschaftslehre, zuletzt Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebliche Finanzwirtschaft, insbesondere Unternehmensbewertung an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald:

„Aktuelle Anmerkungen mit Blick auf die Euro-Währungskrise“

 Persönliche Informationen zu den beiden Referenten:

 

Prof. Dr. Xenia Matschke, hat in Bochum studiert und dort 1997 in Volkswirtschaftslehre promoviert. Ihr Spezialgebiet ist die Außenhandelstheorie. Im Anschluss war sie an den Universitäten in Vancouver (Kanada) und Madison (Wisconsin, USA) und hat 2003 in Madison erneut promoviert (amerikanischer Doktorgrad, Ph.D). Ab 2003 lehrte sie an der University of California in Santa Cruz und von 2004 bis 2010 an der University of Connecticut in Storrs. Sie erhielt mehrere Rufe an deutsche Universitäten und hat zum 1. August 2010 den Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftspolitik hier in Trier übernommen. Sie ist kein Mitglied der FDP.

 

Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke hat in Köln studiert, promoviert und habilitiert und ist seit 1977 Professor für Betriebswirtschaftslehre. Zuletzt hatte er den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebliche Finanzwirtschaft, insbesondere Unternehmensbewertung an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald inne. Seit Oktober 2008 ist er emeritiert, leitet aber dort noch bis Mitte 2013 ein EU-Projekt zur energetischen Nutzung von Bio-(Haushalts-)Abfällen.

 

 

Zusätzliche Informationen sind unter folgenden Adressen zu finden:

 

http://www.uni-trier.de/index.php?id=34977

http://www.rsf.uni-greifswald.de/matschke.html

 

 

Weitere Informationen:

www.fdp-trier-saarburg.de

Ansprechpartner: Tobias Beck